Vortrag mit Pfr. Dr. Holger Finze

Vortrag am Freitag, den 9. März 2018

um 19.30 Uhr 

im Kirchgemeindehaus Saas

mit Pfr. Dr. Holger Finze

zum Thema

Wie das Prättigau reformiert wurde.

Eine Reise in die Zeit des grossen Umbruchs im Tal.

 

 

Die Kirchgemeinde Saas i.P. lädt herzlich zu einem spannenden Vortrag von Pfr. Dr. H. Finze nach Saas ins schöne Kirchgemeindehaus ein.

Im letzten Jahr feierte die Evangelisch-reformierte Kirche die 500jährige Reformationsfeier in Bezug auf die von Martin Luther an der Schlosskirche zu Wittenberg im Jahre 1517 aufgeschlagenen 95 Thesen. Nicht nur Martin Luther setzte sich für die Reformationsbewegung ein, auch Huldrych Zwingli in Zürich, Johannes Calvin in Genf und Johannes Comander in Chur lösten ähnliche Grundsätze im Umdenken in der kirchlichen Zeitgeschichte aus. Die Erfindung des Buchdrucks Mitte des 15.Jh. half zur schnellen Verbreitung der neuen Kundgebung sicher bedeutend mit. Die “Gegenreformation” seitens der katholischen Kirche liess nicht lange auf sich warten und eröffnete eine Glaubensspaltung.

Worüber wird Pfr. Dr. H. Finze berichten? Auf seine fundierten, grossen Fachkenntnisse dürfen sich alle verlassen, die mehr über die Zeit der Rennaissance im Prättigau erfahren möchten.

 

Für alle Interessierten steht die Türe offen, ob reformiert oder katholisch, gläubig oder nicht, der Referent und die Kirchgemeinde freuen sich auf eine rege Teilnahme. Der Eintritt ist frei.

Bericht

Vortrag von Pfr. Dr. Holger Finze am 9. März 2018 in Saas i.P.

Pfr. Finze ist derzeit als reformierter Pfarrer in Jenaz tätig. Er ist Kirchenhistoriker und hat zahlreiche Publikationen zur Geschichte Graubündens, besonders des Prättigaus, geschrieben. Seine neueste Buchpublikation heisst „reformiert im prättigau“, die schön illustriert und leicht lesbar ist. Zu jeder Gemeinde ist die Lokalgeschichte erläutert, passend zum Vortragsthema:

“Wie das Prättigau reformiert wurde. Eine Reise in die Zeit des grossen Umbruchs im Tal.”

Pfr. Finze startete seinen Vortrag mit der Überlegung, wer sich heute noch für Geschichte interessiere? Die Anwesenden verrieten ihm ihr Interesse und warteten gespannt auf die erforschten Ereignisse aus der Lokalgeschichte. Nach einer kurzen Reise in die weltliche Herrschaft, in der sich das Prättigau im 16. Jahrhundert befand, wurden den Zuhörerinnen und Zuhörern viele Informationen geliefert und Fragen wie folgende beantwortet. Wo begann die Reformation im Prättigau, was löste sie aus? Welche Gemeinden waren zuerst, welches war die letzte und aus welchen Gründen? Wie lange dauerte die Reformation? In welchem Zusammenhang wurden die Jakobuswege erwähnt? Wer hatte die politische Macht und bangte um seine Autorität? Welches war das stürmischste Ereignis in der Reformierung des Tals? Warum war die Reformation nicht nur ein kirchliches Ereignis? Inwiefern könnte die Reformation als Prozess bezeichnet werden? In welcher Gemeinde wird noch heute aus einem bald 700 jährigen Kelch das Abendmahl eingenommen?

Pfr. Finze zeigte die damals gesprochene Sprache auf, so wurde das Prättigau als “Prethygöw” erwähnt. Er stellte die Geschichte in den Vergleich mit heute, Geschichte sei nicht nur geworden, sondern müsse zuerst geboren werden. So geschehe Geschichte im Hier und Jetzt. Zum Abschluss philosophierte er wie wir alle zum friedlichen Zusammenleben beitragen können, in dem wir uns gegenseitig geltend machen, nicht einander verändern wollen. Die Zuhörerschaft honorierte den Vortrag mit kräftigem Applaus, und der Abend bot den Interessierten noch Gelegenheit für Gespräche.

 

 

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